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Der Umgang mit Abfällen hat sich seit Inkrafttreten des Abfallgesetzes
1972 über das Kreislaufwirtschaftsgesetz Mitte
der 90er Jahre bis in die Gegenwart stetig weiterentwickelt.
Abfall ist heute kein Müll mehr, sondern wertvoller Rohstoff.
Der Landkreis Aurich hat schon frühzeitig auf konsequente
Mülltrennung gesetzt und die hierfür erforderliche Infrastruktur
geschaffen. So konnte die Restabfallmenge immer
weiter reduziert und die Verwertungsquote stetig erhöht
werden. Heute liegt sie bei 91 Prozent. Das ist landes- und
auch bundesweit spitze.
Der Abfallwirtschaftsbetrieb Landkreis Aurich übernimmt
vorwiegend hoheitliche Aufgaben im Bereich der Abfallwirtschaft
und des Bodenschutzes sowie die klassische
Einsammlung von Bio- und Restabfall, Papier und Leichtverpackungen.
Die MKW – Materialkreislauf- und Kompostwirtschaft
GmbH & Co. KG – als hundertprozentige Tochter des
Landkreises betreibt unter anderem mehrere Anlagen zur
effizienten Abfallbehandlung und -verwertung.
Rund um die Uhr sind beide Betriebe damit beschäftigt, ihren
Teil zum Erhalt der hohen Lebensqualität im Landkreis
Aurich beizutragen, der zum einen Heimat für rund 190.000
Menschen und damit für rund 100.000 Haushalte ist und darüber
hinaus mit mehr als 9 Millionen Übernachtungen jährlich
als größter Touristenmagnet Niedersachsens gilt. Das
gesamte Abfallaufkommen im Entsorgungsgebiet beträgt
jährlich mehr als 100.000 Tonnen.
Kernstück der Erfolgsgeschichte ist das hochmoderne Entsorgungszentrum
in Großefehn – ein Vorzeigebetrieb, der
seinesgleichen sucht. Dort wurde die Anlagentechnik in den
vergangenen Jahren mit erheblichen Investitionen immer
weiter optimiert. Hierdurch ist es möglich, aus Bioabfällen
neben Kompost und Flüssigdünger für die Landwirtschaft
auch Biogas und Strom zu erzeugen, der ins öffentliche Versorgungsnetz
eingespeist wird. In der Mechanisch-Biologischen
Abfallbehandlungsanlage (MBA) werden sämtliche
noch verwertbaren Abfallbestandteile aus dem Restabfall
geholt und die nicht verwertbaren Anteile soweit behandelt,
dass eine gefahrlose Ablagerung auf Deponien möglich ist.
Zudem werden auf dem Gelände ein Wertstoffhof als zentrale
Annahmestelle für Selbstanlieferer sowie eine stationäre
Annahmestelle für Sonderabfälle betrieben.
Aber auch die Verwaltung der MKW und ein außerschulischer
Lernort sind hier angesiedelt. Die Umweltbildung
bietet kleinen und großen Interessierten abwechslungsreiche
Möglichkeiten, um erlebnisorientiert die Kreislaufwirtschaft
zu entdecken, den richtigen Umgang mit Abfällen zu
erlernen und bewusster mit der Umwelt umzugehen. Das
moderne Dienstleistungsunternehmen ist in der Region ein
attraktiver Arbeitgeber und darüber hinaus Ausbildungsbetrieb
für das Berufsfeld der Fachkraft für Kreislauf- und
Abfallwirtschaft.
Mit jeweils einer Umladestation und einem angeschlossenen
Wertstoffhof wird auch die Abfallentsorgung für die Inseln
Juist, Norderney und Baltrum sichergestellt. Die Umladestation
und der Wertstoffhof in Hage sowie der Wertstoffhof in
Georgsheil dienen im Kreisgebiet als zusätzliche „Außenposten“.
Um die vielfältigen Aufgaben von der Abfuhr über
Transport, Umladung und vieles mehr stets zuverlässig erfüllen
zu können, verfügt die MKW über einen umfangreichen
Fuhrpark mit modernen, umweltfreundlichen Spezialfahrzeugen.